DIE GESCHICHTE

DIE ERSTEN BILDER

RUMKNIPSEN hat seinen Ursprung im Jahr 2015 an einem viel zu frühem Samstagmorgen. Der Gedanke

"Ich muss mir eine Kamera besorgen!" riss mich früher als gewöhnlich aus dem Schlaf und lies mir von dort an keine ruhige Minute mehr. Was war passiert? Der Umstieg von meiner ersten Digitalkamera zu den ersten halbwegs fototauglichen Handys war bis dahin zwar schon eine Verbesserung, doch Tage zuvor hatte ich viel mit dem Handy fotografiert und die Bilder waren, naja, es waren halt Bilder. Man könnte etwas erkennen, aber mehr war es eben nicht. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich 4 Dinge über Fotografie. Es gibt eine Welt abseits des Automatikmodus, es gibt analog & digital, es gibt spiegelreflex & spiegellos und egal für was ich mich entscheide: der Spaß wird nicht ganz günstig. Eine neue Kamera war nicht im Budget, doch ich fand eine gebrauchte Einsteigerkamera in der näheren Umgebung. Hingefahren, ausprobiert, gekauft. Die vielen neuen Gestaltungsmöglichkeiten gaben mir das Gefühl von nun an Fotos herstellen zu können, die ich Anderen gern zeigen möchte. Wie man Bilder im Internet teilt, war mir technisch zwar klar, aber wie man damit andere Menschen erreicht, irgendwie nicht so richtig. Try and Error. So fanden meine Bilder nach und nach ihren Weg ins Internet, ins Social Media. In dieser Zeit habe ich alles Mögliche fotografiert und das nenne ich in meiner Welt "rumknipsen". Beim Veröffentlichen der Bilder konnte man Hashtags angeben, aber ich wusste nicht so richtig, was ich dort tat. Neben ein paar vorgeschlagenen Tags schrieb ich bei allen Bildern #rumknipsen dazu und konnte später sehen, wie sich langsam eine kleine Sammlung daraus ergab. Diese Sammlung wuchs mit meiner zunehmenden Begeisterung für die Fotografie und zeigte mir eine unbewusst entstandene Routine. Foto aufnehmen, Foto entwickeln, Foto mit #rumknipsen veröffentlichen. An diesem Punkt entschied ich diese unbewusste Routine bewusst fortzusetzen und der Anfang von RUMKNIPSEN war entstanden.

EINE ENTWICKLUNG AUF ZWEI WEGEN

Im ersten Jahr meiner Fotografie ergaben sich daraus zwei parallel verlaufende Wege. Während ich Schritt für Schritt auf meinem Weg unterwegs war und meine Bilder veröffentlichte, lies die chronologische Ansicht der Sammlung erkennen, dass vor meinen Fotos eine Hand voll weiterer Beiträge existieren. In den Übersichten und unter der Masse an Beiträgen in anderen Hashtags blieb mir bisher verborgen, was nun ganz klar deutlich wurde: Jeder User kann mitmachen. Diese Möglichkeit faszinierte mich und sollte ausgebaut werden. Die Zeit verging, ich machte meine Fotos und auch etwas Werbung für das Hashtag, die Sammlung wuchs und erlangte von Zeit zu Zeit etwas Aufmerksamkeit. Nach einiger Zeit tauchten zwischen meinen Bildern neue Fotos auf, die ich nicht kannte. Für mich fühlte es sich an als wäre eine neue Zeit gekommen. Jemand macht mit und teilt seine Sicht der Welt mit #rumknipsen und mit mir. Es gab nicht mehr nur die Ostsee und Wälder zu sehen. Jetzt sah man auch Berge und Wälder. Wie geil ist das denn?! Es wurden von nun an mehr und mehr neue Fotos. Ein Stein begann zu rollen. 

MEIN PERSÖNLICHER WEG, DIE DOPPELTE TRENNUNG UND EIN SCHRITT ZURÜCK NACH VORN

Mittlerweile befand ich mich auf einer unheimlich spannenden Reise. Neue Menschen kennenlernen, interessante Orte entdecken, rumknipsen, neue Erinnerungen schaffen. Rumknipsen wurde Bestandteil meiner Woche, meines Tages und meines Lebens. Angekommen in einer Welt abseits der Automatikmodi und mit einem besseren Verständnis für Lichtverhältnisse war es ein Spiel auf Zeit bis meine Einsteigerkamera dabei an ihre Grenze der Leistungsfähigkeit kam und etwas Neues her musste, um dem wachsenden Spaß und Interesse am Rumknipsen gerecht zu werden. Überwiegend mit Landschafts- und Detailaufnahmen beschäftigt, vermittelte mir mein neues Werkzeug ein Gefühl von Sicherheit. Ich konnte halbwegs voraussagen, wie mein Bild aussehen wird. Die Bildbearbeitung kam hinzu und ich kam meiner Voraussage noch ein Stück näher. Aus dieser Sicherheit heraus wuchs Mut. Mut mich von meinen bisherigen Motiven zu trennen und mich dem Thema Menschen und Mode zu widmen. Ein Schritt mit großer Freude in einen unendlichen Lernprozess. So kamen neben der Bedienung der Kamera neue Themen aus dem zwischenmenschlichen Bereich der Fotografie dazu und ich stand vor neuen Aufgaben. Ein schrittweises Herantasten an diese neuen Themen hat viel Spaß und viele Erfahrungen mit sich gebracht und dazu geführt in regelmäßigen Strukturen rumzuknipsen. Mode wurde immer spannender und ich entschied dieser Richtung eine eigene Bühne zu geben. Dabei durchschritt meine Fotografie anfänglich zwei Trennung. Auf der einen Seite löste ich mich von meinen Veröffentlichungen als Carlo_402 und auf der anderen Seite verwarf ich damit meine Darstellung von Landschaften und Porträts in einer gemeinsamen Galerie. Daraus entstanden die Formate rumknipsen_people für meine Arbeit im Bereich der Menschen und Mode im Fokus und rumknipsen_official für alle weiteren Interessenbereiche. Als Kanäle für die unterschiedlichen Interessen getrennt, waren die Bilder doch im Hashtag #rumknipsen wieder vereint und in einer gemeinsamen Galerie. Während meiner Entwicklung entstehen viele Bilder und beim Betrachten der Bilder kommen dabei immer wieder Entscheidungsfragen auf. Je länger ich rumknipste desto größer wurde zu der Zeit die Frage, ob es noch ein Hobby ist? Rumknipsen nahm immer mehr Zeit in Anspruch und aus den gestellten Aufgaben ergab sich im Lösungsprozess eine Struktur und Organisation meiner Fotografie. Aus vereinzelt spontanen Treffen wurden in einem Kalender verwaltete Termine. Diese Termine haben auf meiner Seite zwei Zeitfenster. Ein gemeinsames während der Produktion der Aufnahmen und eines in der Nachproduktion, Verwaltung und Übergabe der Bilder. Ich wollte eine Überlagerung der zeitlichen Aufwände zweier Shootings vermeiden, um den Spaß an der Sache nicht zu verlieren und daraus entstanden sozusagen Abgabetermine. Dieser Weg entwickelte den Charakter einer Arbeit und ich nahm einen Abzweig meines Weges in die Richtung der berufliche Nebentätigkeit. Dort angekommen stand ich vor neuen Aufgaben und vermisste zeitgleich im Social Media eine bequeme Möglichkeit die eigenen Bilder in voller Auflösung zu zeigen. Eine Homepage bietet diese Möglichkeit, doch ist im Vergleich zum Social Media meinst schwieriger für Andere zu finden. Wozu also eine Homepage betreiben, wenn sie sich wahrscheinlich wenige ansehen werden und damit einen Schritt zurück gehen? Neben den vielen Vorteilen sozialer Netzwerke stoße ich dort bei der Bildpräsentation an Rahmenbedingungen und spüre aufgrund der Beliebtheit eines Netzwerkes eine daraus resultierende Unbeständigkeit dessen. Die Beständigkeit einer Homepage war letztendlich ausschlagend mich für diesen Schritt zu entscheiden. Beim Anlegen der Homepage und auch die ersten beiden Jahren des Betriebes hatte ich das Gefühl einen Schritt zurück gegangen zu sein. Das Konzept wirkte altmodisch auf mich und schien mir irgendwie durch Social Media abgelöst worden zu sein. Ich war mir lange Zeit nicht klar darüber was ich anbieten wollte und wie ich es anbieten wollte. Es entstanden einige Bildergalerien und eine Grundstruktur war geschaffen. Alles etwas unfertig, alles etwas durcheinander, alles etwas lieblos behandelt. Es gab von Jahr zu Jahr ein Update der Homepage, weil sich über die Zeit weitere neue Bilder ansammelten und es entstand der Anfang eines strukturierten Portfolios. Es entstand langsam ein Ort, der sich heimisch anfühlte. Es wird weiter ausgebaut, umgebaut, neugebaut und entwickelt, doch fertig wird man nie.

DER GEMEINSAME WEG

Der zweite parallel verlaufende Weg war der langsam, aber stetig, rollende Stein namens #rumknipsen. Täglich gibt es neue Fotos aus allen möglichen Gegenden und jedes Mal freue ich mich Neues sehen zu dürfen und beim Rumknipsen gemeinsam Spaß zu haben. Nach mehreren Jahren zählt die #rumknipsen Galerie in Social Media "Instagram" über 25.000 Fotos, bei "Facebook" eine handvoll Fotos. Ein großes Dankeschön an Alle fleißigen Fotofreunde da draußen. Ich versuche mir alles anzugucken, aber schaffe es zeitweise leider nicht durchgängig. Entschuldigt bitte. Von Plattform zu Plattform gestaltet sich diese gemeinsame Galerie etwas unterschiedlich. Im noch sehr jungen Social Media "SUBS" entsteht die Galerie in einem gemeinsam nutzbaren Topic namens rumknipsen und wächst auch dort bereits täglich.

 

In diesem Anschnitt möchte ich meine persönliche Sicht auf diese gemeinsamen Sammlungen beschreiben. Der Name der Galerien ergibt zeitgleich das Programm. Es ist die Freiheit seine Kunst, egal auf welchem Level sie sich befindet, mitzuteilen. Rumknipsen verzeiht dabei Fehler und nimmt sich selbst nicht zu Ernst. Experimente gehören zum Entwicklungsprozess und man soll sich dabei ermutigt fühlen sich auf diesem Weg zu zeigen. Es gibt keinen Anspruch an die absolute Perfektion. Es geht darum ohne Druck selbst etwas nach seinen Möglichkeiten zu erschaffen.